Gestaltungsportfolio Generative Gestaltung von Marc Unkelbach ws2021/22

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Seegras im Sog der Strömung

Bewegung schafft Lebendigkeit

Angelehnt an einen MacOS-Bildschirmschoner entstand der Wunsch ein Raster an Einzelelementen zu einem sich bewegenden und dadurch organisch anmutenden Gesamtkonstrukt zu erzeugen.

Sieht die eine Seegras, bewegt durch die Strömung, kann der andere vielleicht Haare im Wind oder eine außerirdische Lebensform erkennen. So oder so schafft der Sketch es, eine Lebendigkeit im abgebildeten Linienraster zu erzeugen, die Fantasie weckt und Interpretationsspielraum lässt.

Zwar kann, wie bei den anderen vorgestellten Artefakten, mit dem Sketch experimentiert werden - die Besonderheit hier ist aber, dass das Artefakt vor allem bei der reinen Betrachtung eine besondere Prägnanz hat: das sich immer wieder verändernde Muster weckt Interesse und erzeugt zugleich durch die Sanftheit und Koordiniertheit der sich bewegenden Elemente eine gewisse Ruhe.

Das eigentlich strikte Linienraster wird randomisiert verschoben, um eine natürlichere Anordnung der Elemente zu simulieren. Ein Agent bewegt sich (selbst nicht sichtbar) über den Sketch und wird am Rahmen abgestoßen. An diesem Agenten orientieren sich die Linienelemente - sie verformen sich, werden kleiner je näher die Koordinaten des Agenten kommen und werden länger, wenn er sich entfernt. Gleichzeitig orientieren sie sich in ihrer Ausrichtung am Agenten, was die Anmutung einer Strömung verstärken soll.

Die Linienelemente selbst bestehen jeweils aus vier kleineren Linienelementen mit abgestufter Farbgebung, wodurch eine Art Verlauf in jedem Element ensteht. Dieser erzeugt eine gewisse Plastizität der Elemente, welche widerum die Natürlichkeit der Kompositon verstärken soll.

Es lassen sich Farbe, Länge, Dicke, Abstand und Platzierung der Linienelemente verändern, sowie die Geschwindigkeit der Agentenbewegung und die Hintergrundfarbe anpassen, um dem Sketch neue, alternative Ausdrücke zu verleihen.

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Explore Chaos

Ein Heuhaufen ohne Nadel, aber mit Mustern

Der simple Aufbau des Codes weiß in seiner Gestaltwerdung im Sketch zu überraschen. Ein schieres Chaos an Linien verändert sich bei der kleinsten Mausbewegung und erzeugt neues Linien-Wirrwarr. Doch schnell erkennt der oder die Nutzende, dass sich aus dem Chaos hier und da, aber immer wieder überraschende Muster bilden. Manchmal zeigen sich Symmetrien, dann wieder keine oder nur unvollkommene. Das Artefakt präsentiert bei jedem Ruckler der Maus vollkommen neue Linien-Konstellationen und regt so zum Experimentieren an.

Durch Experimentieren mit den Parametern LineMultiplicator1 und 2 (Anzahl der Linien), Linelength, -weight und Gap entstehen verschiedenste Linienkonstellationen, welche sich mit den farbgebenden Parametern färben lassen - doch auch im reinen Schwarz-Weiß lassen sich überraschende Linien-Konstrukte entdecken.

Das Artefakt nutzt einfache Linien in variantenreicher Anordnung, und erschafft dabei mithilfe der Gestaltgesetze minimalistische, und doch interessante Konstellationen.

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Watermelon Extravaganza

Arcs so weit das Auge reicht

Rotierende Wasssermelonen? Bunte Pizzen? Oder das Radar von Teletubby-Fluglotsen? Die randomisiert angeordneten Arc-Elemente rotieren um die eigene Achse und bilden jeweils einen Ausschnitt aus dem sichtbaren Farbspektrum (von 0-360 im HSB-Modus) entsprechend zu ihrem eigenen Bogenmaß ab (d.h. ein Arc mit 90° Bogenmaß zeigt 90° des Farbkreises).

Durch Überlagerungen der transparenten Bögen vermischen sich die Farben und ergeben neue, dunklere Zwischentöne. Jeder Arc enthält einen Gradienten durch besagten Ausschnitt aus dem Farbspektrum, und jeder Arc zieht zudem durch eine leichte Hintergrundfarbentransparenz einen Schweif, der einen weiteren Gradienten von bunter Farbe zu unbuntem Weiß erzeugt.

Die einfarbige "Kontur" am Außenrand der Bogenelemente greift eine der äußeren Farben des Bogenfarbverlaufs auf und schafft dadurch einen gewissen zusätzlichen optischen Akzent. Zudem ensteht ein weiterer, sehr milder, "unechter" (nur durch die Augen der Betrachter:innen wahrgenommener) Verlauf durch den zum inneren Gradienten ansteigenden Kontrast der einzelnen Farbe am Aussenrand.

Durch das Experimentieren mit Elementgröße, -anzahl, -transparenzen und -bogenmaß entstehen unterschiedlichste Erlebnisse mit Farbe auf dem Sketch.

Insgesamt eine quietschbunte Angelegenheit, die sich bestimmt gut als Bildschirmschoner macht - oder eben als Radar eines Teletubby-Fluglotsen.

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